Die Fälle häufen sich: Schon wieder ist ein katholischer Priester ermordet worden, dieses Mal im teilweise muslimischen Süden der überwiegend katholischen Philippinen, wo die größte muslimische Terror-Gruppe “Islamische Moro-Befreiungsfront” seit Jahren ihr Unwesen treibt. Ein bewaffneter Angreifer drang am Montag in das Gotteshaus in der Stadt Arakan auf der Insel Mindanao ein und schoss auf den aus Italien stammenden Geistlichen Fausto Tentorio (Foto l.), der kurze Zeit später seinen schweren Verletzungen erlag.
[...] Der Schütze konnte laut Polizei entkommen, sein Motiv war zunächst unklar. Nach Angaben der örtlichen Behörden war Tentorio seit langem in der Gemeinde tätig, hatte keine Feinde und galt als beliebt.
Im teilweise muslimischen Süden der überwiegend katholischen Philippinen agieren zahlreiche bewaffnete Gruppen, in der Vergangenheit wurden dort immer wieder katholische Priester verschleppt. Die größte muslimische Aufständischen-Gruppe ist die separatistische “Islamische Moro-Befreiungsfront”. Sie kämpft seit Jahrzehnten für einen eigenständigen islamischen Staat auf der Insel Mindanao. Die Regierung der früheren Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo hatte unter dem Druck christlicher Kreise ihren Friedensplan für Mindanao aufgekündigt. Aus Wut darüber hatten Rebellen katholische Gemeinden angegriffen.
Ein von der Regierung in Manila annulliertes Abkommen sah die Schaffung einer autonomen muslimischen Provinz auf Mindanao vor. Seit den 1950er-Jahren wurde die systematische Einwanderung christlicher Siedler auf der Insel durch die Zentralregierung in Manila gesteuert.
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