Dass Terror im Namen des Islam eine häufige Erscheinung ist, ist keine neue Erkenntnis; auch, dass dies fast ebenso häufig damit verharmlost wird, es handle sich um eher eine den Islam missverstehende Randerscheinung, die mit den eigentlichen muslimischen Lehren nichts zu tun hätten. Beides ist erwiesenermaßen falsch.
Es ist vielfach nachgewiesen, dass Dschihad und Terror seit je, wenn auch in wechselnden Formen, eng miteinander verknüpft sind und in den Kernbereich der klassischen islamischen Lehren gehören.
Ob nun Terror und terrorähnliche Gewaltakte praktisch unwesentliche Erscheinungen sind, darüber kann seriöserweise nur eine Untersuchung ihrer empirisch feststellbaren Bedeutung Auskunft geben. Wer sich dafür interessiert, wird um das Material, das von den Betreibern der Webseite thereligionofpeace.com seit Jahren, genauer seit 2001, zur Verfügung gestellt wird, nicht herumkommen. Hier werden in der internationalen Presse aufscheinende Berichte über Terrorakte nach bestimmten Kriterien in einer Datenbank mit Angaben zu Datum, Land, Ort und Beschreibung der genaueren Umstände gesammelt (s. auch das Beispiel weiter unten). Darüber hinaus wird ein Teil der aktuellen Quellen direkt verlinkt und Hilfe für weitere Recherchen im Einzelfall angeboten. Wie nun schon in einer früheren Untersuchung dargelegt, sind die Ergebnisse einer Analyse des Datenbankmaterials schlicht und ergreifend desillusionierend. Zahl der Terror- und Gewaltakte und Opferzahlen sind derart hoch, dass nicht von einer marginalen Erscheinung gesprochen werden kann. Da nunmehr die Daten auch für das Jahr 2012 vorliegen (Stand: 4. 1. 2013), kann die Analyse für dieses Jahr den bisherigen Ergebnissen hinzugefügt werden.
Im Jahre 2012 wurden von den Betreibern der Seite thereligionofpeace.com nicht weniger als 2510 Terror- und Gewaltakte mit fast 11.200 Toten und über 20.000 Schwerverletzten gezählt, die von muslimischen Tätern unter Berufung auf den Islam verübt wurden. Im Langzeitvergleich ergibt sich folgendes Bild:
Dieses Ergebnis ist insofern bemerkenswert, als 2012 das Jahr mit den zweitmeisten erfassten Anschlägen im Namen des Islam seit 2001 war, nachdem nach dem Spitzenwert im Jahre 2007 – die Verbindung mit dem Irakkrieg liegt auf der Hand – ein deutlicher Abfall erfolgt war und erst 2011 wieder ein leichter Anstieg festzustellen war. Man muss diese Schlussfolgerung aber deswegen ein wenig einschränken, weil die Erfassung der Zahl der Anschläge nicht vollständig ist. Dies ist aber eine eher theoretische Überlegung, die am Resultat nicht viel ändern kann.
Noch interessanter als diese Ausgangszahl aber sind die Effekte, die mit diesen Taten verbunden waren, mit anderen Worten: die Opferzahlen. Gemäß der Datenbank, wie sie auf der genannten Webseite zu finden ist, stellt sich die Sachlage nach einer Zusammenfassung der Daten und ihrer grafischen Umsetzung nach Jahren folgendermaßen dar:
Nüchtern von den Zahlen her betrachtet, ist auch dieser Teil der Bilanz niederschmetternd. Bei der Zahl der Todesopfer liegt das Jahr 2012 an dritter, bei den Schwerverletzten an zweiter und in der Gesamtschau wiederum an dritter Stelle aller Jahre seit 2001. Zieht man die Opferzahlen seit dem Ausgangsjahr zusammen, so wurde seit September 2001 größenordnungsmäßig die Bevölkerung einer mittleren Stadt massakriert.
Natürlich stellt sich bei solchen Dimensionen die berechtigte Frage nach der Seriosität der Quelle. Auf der angegebenen Webseite werden nun nicht nur nicht näher überprüfbare Zahlen vorgelegt, sondern auch immer wieder direkte Verweise auf die Quellen, von denen die Seitenbetreiber ihr Wissen beziehen. Die Datenbank ist das Ergebnis der Auswertung von Berichten der internationalen Presse. Sie enthält genauere Angaben über Zeit, Ort, Opferzahl und nähere Umstände des betreffenden Anschlags, der betreffenden Gewalttat. So wurden beispielsweise zwischen Heiligabend und Silvester folgende Fälle erfasst:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen