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Syrien: „ISIS“ baut sich einen Gottesstaat

Die Dschihadisten-Organisation „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) hat seit einiger Zeit die Provinz Al-Rakka im Norden Syriens unter ihrer Kontrolle und tobt sich dort ganz im Sinne eines islamischen Gottesstaates aus. Leidtragende sind alle nicht Korantreuen. Sie werden gezwungen „Zakat“ zu entrichten. Wer also etwas Sicherheit will zahlt Schutzgeld, das trifft hauptsächlich die Christen im Land. Nichtislamische Musik ist ebenso verboten, wie Alkohol, dafür gibt es die Peitsche, für unislamisches Verhalten.

Al-Rakka und andere Provinzen sind aber nur der Anfang. Das nächste Ziel der ISIS ist es, den gesamten Nahen Osten unter einem Kalifat zu einen. Ihr Anführer ist Abu Bakr al-Baghdadi, dem man nachsagt, er sei nicht nur noch viel grausamer, sondern auch noch erfolgreicher im Dschihad, als es Osama Bin Laden war. Die Mitglieder der ISIS sind buchstabengetreu an den Koran gebunden und haben in Al-Rakka die Scharia, als allein gültiges Gesetz eingeführt. Das von der ISIS schon beanspruchte Gebiet erstreckt sich mittlerweile vom Nordwesten, um die Stadt Aleppo herum, bis ins Landesinnere nach Falludscha. Die Gruppe gewinnt immer mehr Einfluss und ist eine der am meisten gefürchteten Milizen im Land.

Diese Untergruppe der Al Kaida ist sich sehr sicher, dass das Kalifat zustande kommen wird und hat im Internet veröffentlicht, was Minderheiten dann zu erwarten haben werden. „The Telegraph“ hat sie veröffentlicht:

„Christen sind verpflichtet, Jizya Steuer auf jeden erwachsenen Mann im Wert von vier goldenen Dinar für die Reichen, die Hälfte davon für die mittleren Einkommen und davon wieder die Hälfte für die Armen, zu zahlen“, sagt ihr Dekret. „Sie müssen ihren Status dann nicht verstecken und dürfen in zwei Tranchen pro Jahr zahlen.” Vier Dinar stellen den Gegenwert von knapp über eine halbe Unze Gold im Wert von £ 435 [Anm.: das entspricht etwa 500 Euro] zu laufenden Preisen dar.
Im Gegenzug wird den Christen nichts angetan und sie dürfen privat ihren Glauben leben und sie erhalten ihre eigenen Friedhöfe. Es wird stillschweigend geduldet, dass sie Alkohol trinken und Schweinefleisch essen, es ist ihnen aber verboten das öffentlich zu tun oder damit mit Muslimen zu handeln. Auch dürfen sie keine Kirchen bauen oder renovieren, oder das Kreuz zeigen. Auch alle Kreuze von christlichen Kirchen wurden entfernt.

Mehr als 1200 Christen in Al-Rakka sollen schon getötet worden sein, wer kann flieht. John Pontifex, von „Kirche in Not“ sagt: „Es scheint in ganz Syrien Bestrebungen zu geben, Christen zu Menschen zweiter Klasse zu degradieren. Christen werden überall attackiert. Sie leben gefährlich.“

Die Einführung der sogenannten „Dhimmi-Regeln“, die vor allem Juden und Christen betreffen, sind Vorboten, die zeigen, dass die von der ISIS kontrollierten Regionen und infolge ganz Syrien zurückgeführt werden sollen ins Mittelalter. Dass die Regeln befolgt werden, dafür sorgen bewaffnete Kämpfer. Wer sich nicht fügt, wird öffentlich ausgepeitscht.

Über den offiziellen Twitter-Account für die Provinz Al-Rakka ließ ISIS offenbar verlautbaren: „Heute in Al-Rakka und morgen in Rom.“, berichtet „The Telegraph“.


Wer also wissen will, wie es sich im „Gottesstaat“ so lebt und was, wenn es nach dem Willen der Korantreuen geht, auch für Europa vorgesehen ist, der soll sich aufmachen nach Al-Rakka, dort blüht und gedeiht die „einzig wahre Friedensreligion“.

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