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Deutschland: Polygamie in der Migranten-Parallelgesellschaft


DIE WELT 


Etliche Muslime in Deutschland sind mit mehreren Frauen verheiratet. Einige können ihren Miniharem nur dank Hartz IV finanzieren. Über das heikle Thema schreibt der Jurist und Autor Joachim Wagner. 

Es ist eine bestürzende Geschichte, die Ayse F. zu erzählen hat, erst gefasst, dann unter Tränen, eine Geschichte der Demütigungen und Verletzungen: 16 Jahre war sie Opfer eines Bigamisten, ohne es zu wissen. Noch ist sie mit ihrem Mann, einem irakischen Kurden, verheiratet. In ihn war sie "ohne Ende verliebt", und mit ihm hat sie auch vier Kinder.

Zunächst hatten sie in Bosnien staatlich geheiratet. Beide lebten von Hartz IV. Allerdings hatte ihr Mann erhebliche Nebeneinkünfte aus kriminellen Quellen. Wenn er manchmal Tage oder Wochen verschwand, hatte das Ayse F. nicht zu interessieren: "Eine Frau hat nichts zu fragen." Dann erhielt sie Telefonanrufe von einer unbekannten Frau, die sie auf Kurdisch "beschimpfte und beleidigte". Beim heiligen Koran schwor ihr Mann, dass sie die einzige Frau sei und beschwichtigte die Kinder damit, dass "Mama sich das ausdenkt".

Eine mehrjährige Odyssee durch Frauenhäuser begann – auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Mann und dem Telefonterror der mysteriösen Frau. Anfang 2009 erhielt sie Post von einem Berliner Jugendamt, weil ihr Mann für zwei ihr unbekannte Kinder keinen Unterhalt bezahlt hatte.

Sie verschaffte sich die Telefonnummer der anonymen Anruferin, verstellte sich beim Telefonieren als Mann, und die Zweitfrau erzählte ihr arglos, dass sie ihren gemeinsamen Mann schon vor Jahren in einer Berliner Moschee islamisch geheiratet habe. Ein Tiefschlag für sie und ihre Kinder, die nun auch auf dem Laptop ihres Vaters ein zweites Familienleben entdeckten: ihren Vater beim Grillen und Spielen mit zwei ihnen fremden Kindern.





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