„Frauen dürfen in Saudi-Arabien bald den Führerschein machen und Auto fahren“, jubelte vor zwei Tagen die deutsche Mainstream-Presse. Das Königreich gehe seit einigen Jahren Schritte in Richtung Gleichberechtigung, Frauen dürften an Kommunalwahlen teilnehmen und am vergangenen Wochenende sei ihnen sogar das erste Mal der Zutritt zu einem Sportstadion erlaubt worden, jubelte die linke Zeit. Die vorhergehenden Verhaftungen von mehreren Aktivistinnen in Saudi-Arabien ist der deutschen Presse angesichts des „Fortschritts“ natürlich keine Meldung wert. Im Blätterwald herrscht auch Schweigen angesichts der Festnahme einer bekannten Frauenrechtlerin, die noch vor wenigen Tagen stolz ins Auto stieg.
In Saudi-Arabien ist die Frauenrechtlerin und Autorin Dr. Hatoon al-Fassi, festgenommen worden, berichtet aljazeera.com und beruft sich auf die britische Menschenrechtsorganisation ALQS. Die Professorin Al-Fassi gilt als eine der bekanntesten Frauenrechtlerinnen des Landes. Lange Zeit hatte sie u.a. dafür gekämpft, dass Frauen an Kommunal-Wahlen teilnehmen können. Sie war vor wenigen Tagen eine der ersten Frauen, die sich nach Aufhebung des Fahrverbotes hinter das Lenkrad gesetzt hatten. Auf einem Foto präsentiert sie freudestrahlend ihre Fahrerlaubnis. Kurz darauf sei sie verhaftet worden, heißt es.
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