In Istanbul Ermordung eines türkischen Christen in letzter Minute verhindert. Am 3. August 2009 bedrohte K., ein 24jähriger türkischer Staatsbürger muslimischen Glaubens, den 35jährigen türkischen Christen, Ismail Aydin, mit einem Messer.
Er schlug ihn mit der türkischen Nationalflagge auf den Kopf und legte ihm das Messer an den Hals.
Die Geiselnahme fand auf der asiatischen Seite von Istanbul, dem belebten Viertel Kadiköy, am frühen Nachmittag statt und zog sich etwa 30 Minuten hin, bis die Polizei einschritt.
Polizisten konnten den Täter schließlich mit dem Hinweis von seiner geplanten Tat abhalten, dass eine solche Hinrichtung dem Ansehen der Türkei in der ganzen Welt Schaden würde und die Polizei den Täter als letzten Ausweg auch töten würde.
Nach verschiedenen Zeitungsberichten waren K. und Aydin seit längerem miteinander bekannt. Aydin hatte K. nach dessen Wehrdienst zu einem Glaubensgespräch in eine kleine evangelische Kirche in Istanbul eingeladen. Ein Freund K.`s wartete vor der Kirche auf ihn. Beim Verlassen der Kirche fiel K. hinterrücks über Aydin her.
Andere Anwesende in der Kirche konnten nicht eingreifen, da K. bereits sein Messer an Aydins Hals gesetzt hatte. K. schleppte Aydin einige hundert Meter auf der Straße fort und beschuldigte ihn mit den Worten:
"Seht ihr diesen Missionarshund? Er verteilt Evangelien und spaltet unser Land!" Ein Mitschnitt dieses Vorgangs war für einige Zeit sogar bei Youtube im Internet zu sehen. Auf der Polizeistation gab Ismail Aydin zu Protokoll, dass er den Vorgang nicht verstehe, er aber K. vergeben wolle.
Er als Christ würde auch weiterhin sein Land und dessen Fahne lieben und weil dies nicht ungesetzlich sei, auch weiterhin Neue Testamente verteilen und seine Religion ausleben.
Kommentar: Dieses Ereignis nach dem Mord an drei Christen in Malatya im April 2007, der Ermordung des katholischen Priesters Andrea Santoro in Trabzon 2006 und der Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink in Istanbul 2007 sowie einer ganzen Anzahl versuchter Anschläge stimmt sehr traurig.
Die Verbindung aus ultranationalistischem Gedankengut und einer intoleranten Islamauffassung wirkt sich belastend auf das gesellschaftliche Klima in der Türkei aus.
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