Russisch-orthodoxe Kirche veranstaltet Konferenz über Christenverfolgung
Alle fünf Minuten stirbt irgendwo auf der Welt ein Christ für seinen Glauben. Im vergangenen Jahr waren es 105.000. Diese Zahlen nannte der Leiter des Außenamts der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion Alfejew, auf einer internationalen Konferenz des Moskauer Patriarchats gegen die Diskriminierung und Verfolgung von Christen. Daran nahmen 82 Vertreter vorwiegend orthodoxer Kirchen und der römisch- katholischen Kirche teil, aber auch des Judentums und des Islam.
Von evangelischer Seite war allein die Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften eingeladen. Sie wurde von ihrem Ehrenpräsidenten, dem Missionswissenschaftler Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen), repräsentiert.
Im Schlussdokument der Tagung äußern sich die Teilnehmer besorgt über die Lage christlicher Minderheiten in zahlreichen Ländern. Genannt werden Ägypten, Afghanistan, Eritrea, Indien, Indonesien, der Irak, Nigeria, der Nordsudan und Pakistan. Die Teilnehmer forderten "sofortige Maßnahmen", um verfolgte Christen zu schützen. Außerdem solle eine internationale Stelle geschaffen werden, die den Betroffenen beistehe.
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Kirill I., drückte ebenfalls seine Solidarität mit Christen aus, die unter Gewalt und Diskriminierung leiden. Seine Kirche werde "konsequent dafür eintreten, sie zu verteidigen und zu unterstützen". Der Metropolit der Assyrischen Kirche des Irak, Mar Gewargis (Bagdad), sagte angesichts des Terrors gegen die Christen: "Der christlichen Gemeinschaft des Irak droht die Auslöschung."
Ein katholischer Priester aus Pakistan berichtete, dass dort Geistliche bei lebendigem Leib verbrannt worden seien.
Der islamische Mufti von Moskau, Albir Krganov, plädierte dafür, die islamischen Gesetze so auszulegen, dass eine Ermordung von Priestern verboten sei. Die russischen Muslime rief er auf, Gewalttaten gegen Christen zu melden.
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