Kennzeichnung christlicher Häuser weckt in Istanbul die Erinnerung an das Pogrom gegen die christlichen Minderheiten vom September 1955
In mehreren Stadtvierteln von Istanbul sind die Häuser von Christen mit farbigen Plaketten "markiert" worden. Innenminister Besir Atalay soll sich nun nach einer parlamentarischen Anfrage dazu äußern, wie türkische Medien meldeten. "Von wem sind diese Markierungen angebracht worden?", zitiert die Presse aus der Anfrage der Istanbuler Abgeordneten Sebahat Tuncel.
Das Ministerium soll sich auch dazu äußern, ob entsprechende polizeiliche Ermittlungen und Maßnahmen eingeleitet worden sind. In den traditionell von Angehörigen der christlichen Minderheiten bewohnten Stadtvierteln Feriköy und Kurtulus wurden manche Häuser in jüngster Zeit mit grünen und roten Schildern gekennzeichnet. Sie sollen offenbar auf armenische und griechische Bewohner hinweisen. Die Etikettierung der Häuser falle mit Klagen christlicher Einwohner über vermehrte Belästigungen zusammen, stellte Tuncel in ihrer Anfrage fest.
Die Kennzeichnung christlicher Häuser weckt in Istanbul die Erinnerung an das Pogrom gegen die christlichen Minderheiten vom September 1955
Damals waren zuvor die Häuser und Geschäfte der Christen von nationalistischen Aktivisten markiert worden. Die EU-Kommission hat die Türkei wiederholt aufgefordert, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die prekäre Lage der nicht-muslimischen Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Christenverfolgung in der Türkei:
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