Frankfurt-Enkheim, am östlichen Rand der Metropole, bietet das friedliche Bild einer ländlichen Idylle. In der beliebten Wohngegend lebt es sich fernab der Spannungen der multikulturellen Zentren noch ruhig und bürgerlich. Entsprechend ist die Grundstimmung tolerant und unaufgeregt, selbst wenn ein afghanischer Kulturverein eine Moschee bauen will. Die Gelassenheit der Bürger war schon als pädagogisches Vorbild für ganz Deutschland eingeplant. Aber jetzt könnte alles anders kommen.
Die Frankfurter Rundschau berichtet:
Die Informationen, die Helmut Ulshöfer am Montagabend parat hat, sind spärlich. In Enkheim soll eine Moschee entstehen, Bauträger ist ein afghanischer Kulturverein. Mehr weiß auch der Bergen-Enkheimer Ortsvorsteher einstweilen nicht zu berichten. Der Rest des Ortsbeirates nimmt die Ankündigung gelassen. “Wir sind ein ruhiger Stadtteil”, erklärt Reinhard Müller von der Fraktion “Wir Bergen-Enkheimer”, “hier kann man an und für sich auch eine Moschee bauen.”
Ihre Gelassenheit könnten Müller und die übrigen Ortsbeiräte schon bald verlieren. Hinter dem Projekt steht nämlich der “Afghanische Kulturverein Frankfurt am Main”, eine sunnitische Gemeinde, die derzeit eine pakistanische Moschee in der Gwinnerstraße nutzt. Prominentestes Mitglied ist ihr Vorbeter, Said Khobaib Sadat, der vom hessischen Verfassungsschutz als “Hassprediger” eingestuft wird.
Der 51-Jährige ist in Frankfurt kein Unbekannter. Ab 2001 war Sadat Vorbeter in der afghanischen Ansar-Moschee in Fechenheim. Ende April 2003 trennte sich die Gemeinde von dem Prediger und erstattete Anzeige. Sadat, so der Vorwurf, hätte die Predigten für “hetzerische Reden” und Aufrufe zur Gewalt gegen die Besatzungstruppen in Afghanistan genutzt. Seine Tätigkeit als Imam setzte Sadat daraufhin in der pakistanischen Shah-e-Do-Shamshera-Moschee fort, wohin ihm ein Teil der Gläubigen folgte. Die Ermittlungen wurden aus Mangel an Beweisen eingestellt.(…)
Die Behörden indes hegen keinen Zweifel an der islamistischen Grundhaltung Sadats. Seit 2005 liegt eine Ausweisungsverfügung der Ausländerbehörde Offenbach vor. Sadat, der 1991 nach Deutschland geflohen war, hatte mehrfach Asyl beantragt, war jedoch immer wieder abgelehnt worden. Bis 2004 konnte er jedoch aufgrund der unsicheren Lage in Afghanistan nicht ausgewiesen werden. Seitdem liefern sich die Behörden und Sadat einen nicht enden wollenden Rechtsstreit. Zuletzt bestätigt im Februar 2010 das Verwaltungsgericht Darmstadt die Rechtmäßigkeit der Verfügung. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Sadat zur Gewalt gegen Ungläubige aufgerufen hat.
Mohammad Nasim Samet, Vorsitzender des “Afghanischen Kulturvereins”, indes bezweifelt ebenso wie die übrigen 57 Vereinsmitglieder, die Richtigkeit dieser Vorwürfe. Seiner Meinung nach sei der Imam durch Mitglieder der Ansar-Moschee “als Hassprediger verunglimpft” worden. Sadat selbst hatte immer wieder von einer Intrige gesprochen.
Auch Kontakte zu den Terroristen der Sauerlandgruppe soll der Hassprediger unterhalten haben. Danijel Majic beklagt im Kommentar der FR, dass doch alles so schön hätte sein können, mit der ruhigen Debatte – was wohl eher gar keine Debatte bedeutet hätte:
Dummerweise ist es ausgerechnet die Gemeinde des vom Verfassungsschutz als “Hassprediger” eingestuften Imams Said Khobaib Sadat, die in Enkheim bauen möchte. Das wussten die Lokalpolitiker da noch nicht. Für sie bedeutet das, dass ihnen vermutlich nun doch turbulente Monate ins Haus stehen. Vielleicht schaffen sie es ja, die bevorstehende Debatte in geordnete Bahnen zu lenken. Sonst droht wieder das übliche Geschrei von zwei Seiten: “Grüne Gefahr” auf der einen, “Islamophobie” auf der anderen.
Natürlich könnte es der Afghanische Kulturverein allen einfach machen, indem er sich einen neuen Vorbeter sucht. Doch damit ist kaum zu rechnen. Es ist ja nicht so, als hätte es nicht schon ausreichend Gelegenheiten gegeben.
Wir fürchten, es ist nicht allein das Problem der Afghanen. Wo immer der Islamisierung mit Ruhe und Gelassenheit zugeschaut wird, offenbart sich eine erschreckende Ahnungslosigkeit über das Wesen des Islam und die Inhalte des Koran. Wo immer wahrheitsgemäße Information den Bürger erreicht, ist der Islam nicht willkommen, sei es in Gestalt eines offenen Hasspredigers oder im Schafspelz taktisch klügerer Eroberer.
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