Am 3. Juni 2010 wurde der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz und Apostolische Vikar von Anatolien, Luigi Padovese, vor seinem Wohnhaus im Mittelmeerhafen von Iskenderun erstochen und danach unter “Allahu Akbar”-Rufen geköpft. Der Täter, der zur Tatzeit 26-jährige Moslem Murat Altun (Foto), wurde letzte Woche zu insgesamt 15 Jahren Haft verurteilt.
Die “Wiener Zeitung” berichtet:
Über sein Motiv machte er widersprüchliche Angaben. Sie reichten von einer angeblichen Geistesgestörtheit über einen islamischen Hintergrund bis zu der Behauptung, er habe mit Padovese eine homosexuelle Beziehung gehabt. Seine Anwälte hatten auf Unzurechnungsfähigkeit gepocht, Gerichtsmediziner ihn jedoch für verhandlungsfähig erklärt.
Geringes Interesse der türkischen Justiz
Kirchenvertreter bemängelten wiederholt ein zu geringes Interesse der türkischen Justiz an der genauen Aufklärung des Falles. Nach dem Mord an Bischof Padovese war über mögliche politische Motive für die Gewalttat diskutiert worden, einige türkische Medien lancierten aber auch das Gerücht über eine angebliche homosexuelle Beziehung. In den vergangenen Jahren waren mehrere Christen in der Türkei von türkischen Nationalisten ermordet worden.
In diesem Zusammenhang möchten wir auch unsere neueren Leser auf die Brandrede von Ewald Stadler (Vertreter des “Bündnis Zukunft Österreich”) aufmerksam machen, in der er den Mord an dem italischen Bischof thematisiert.
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